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Batsch - ein Ort machte Geschichte.
Die unterschiedlichen Schreibweisen des Namen Batsch zeigt auch die wechselvolle Vergangenheit des Ortes an. Die Ungarn nennen in Bács, die Slawen Bac´ und die Donauschwaben Batsch. Der Name gibt Rätsel auf, er ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs und bedeutet „Schäfer oder Hirte“. Ungarische Historiker vermuten dagegen einen slawischen Männernamen. Batsch ist die älteste Gemeinde der Batschka, von der auch das ganze Komitat Bács-Bodrog seinen Namen erhielt. Auf Grund der Ausgrabungsfunde (Henzelmann) stammt die Siedlung aus der römischen Zeit. Ihnen folgten die Hunnen und Awaren. Von den Awaren zeugen noch viele Gräber in der Batschka. Nach dem Sieg über die Awaren durch Karl dem Großen (791) siedelten sich die Ungarn in den freigewordenen Gebieten an. Batsch war ein altes Festungsgebiet aus der Zeit der Römer, es umfaßte damals die gesamte südliche Batschka. Aus ihm machte der hl. Stefan (König von Ungarn) das Batscher Komitat mit einem Grafen als Gespan(Anführer). Eine wechselvolle Geschichte begann für Batsch und die Batschka. Neue Bedeutung gewann Batsch wieder als Ende des 14. Jahrhunderts die Türken Ungarn bedrohten. Die Festung wurde erneut ausgebaut. Reichstage wurden in Batsch abgehalten. Immer wenn es um Kriege ging stand die Festungsstadt im Zentrum. Im Jahre 1526 wurden dann die Ungarn in Mohács von den Türken geschlagen. Die Batschka wurde entvölkert. Erst Ende des 17. Jahrhunderts konnten das Blatt gewendet werden, die Türken wurden aus Ungarn und Siebenbürgen vertrieben. Prinz Eugen von Savojen war der damalige Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen. Batsch war wieder frei. Der Sitz des neuen Komitats (Bács-Bodrog) wurde aber nach Sombor verlegt, damit nahm Batsch Abschied von seiner geschichtlichen Bedeutung. Das entvölkerte und verödete Land brauchte Menschen. Die Habsburger Kaiser warben vor allem in Deutschland um Ansiedler. Die meisten Siedler kamen in den Jahren 1784 - 1786 in die Batschka. In Batsch wurden bereits vorher Schokazen angesiedelt, sie kamen aus Südserbien. Batsch war keine Siedlungsgemeinde, erst später zogen deutsche Familien aus der Umgebung nach Batsch.
Die geschichtliche Bedeutung der ehemaligen Stadt Batsch ist in mehreren Büchern und Artikeln beschrieben. Vorallem der ehemalige Batscher Pfarrer Stefan Blaskowitz hat in seinem Buch " Batsch - Geschichte einer tausendjährigen Stadt" sehr detailliert über die geschichtliche Entwicklung von Batsch und ihrer Bevölkerung geschrieben. Ein Auszug aus dem Buch kann hier gelesen werden.
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Batsch-Chronik
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Ältestes Bild von Batsch, Mitte 17. Jahrhundert |
Zeichnung der Batscher Festung im 15. Jahrhundert |
4000-2000
v.Chr. |
Ausgrabungen bronzezeitlicher und keltischer Silbergegenstände. Die Funde stammen aus einer Sandgrube welche beim Bau Eisenbahnlinie Bogojewo-Batschka Palanka an das Tageslicht kamen. Der Ältester Fund ist ein zweischneidiges Messer, ist im Budapester National-Museum ausgestellt. |
Ende 500 n.Chr. |
Funde
von Ziegeln mit römischen Inschriften, evtl. aus römischen Wachtürmen im
Antoni-Wald. Nicht gesichert ! Einwanderung von Slawen. Batsch wird Bistum nachdem die einst römische Provinz Sirmium zerstört worden war. |
873 |
Eindringen von Hunnen (375-453) und Awaren (ab 567). |
um 900 |
Besetzung
durch Madjaren. König Stephan der Heilige
gründet das Batscher Komitat und katholische Bistum Batsch |
um 1074 |
Unter
König Ladislaus I.(László) I. wird Batsch Erzbistum. Erster
Gespan wird der schwäbische Ritter Veith Guth |
1091 |
Kumanen
erobern Batsch, sie werden aber von König
Ladislaus I. und Veith Guth
vertrieben. Veith Guth fiel dabei im Kampf. |
1169-1188 |
Fertigstellung
der Klosterkirche und des Glockenturmes. |
1200-1213 |
Kämpfe
gegen die Byzantiner (Griechen), welche versuchen in die Batschka
einzudringen. |
1213 |
Batsch
bekommt einen bayerischen Erzbischof :Fürst
Berthold V. von Andechs-Meran |
1241 |
Einfall
von Mongolen in die Batscher Festung. Stadt, Kirche und das Kloster werden
verwüstet, alle Urkunden gehen verloren. |
um 1250 |
Mönche
des Templerordens errichten ein neues Kloster. Die Klosterkirche trägt heute
noch Merkmale altchristlicher Basiliken. |
1300-1370 |
Franziskanermönche (des kleineren Ordens der
Brüder des hl. Franz v. Assisi) aus Italien übernehmen die Verwaltung des
Klosters. Die Kirche wird erneuert, hauptsächlich durch Spenden der ung. Königin Mutter Elisabeth. Sie weilte öfters in
Batsch. |
1338 |
König Karl
I. Robert (von Anjou) errichtet ein Münzamt und gibt die Batscher Silbermark
heraus. |
um 1430 |
Der
Batscher Franziskaner Jacobus
Marchai
bekämpft
die sich ausbreitenden Hussiten. |
1433 |
Die
Stadt Batsch (über das Stadtrecht gibt es keine Urkunde!) erhält das
Marktrecht. Die Batscher Pferdezucht und der Pferdemarkt ist in der Batschka
bekannt. |
1440 |
Neubau der Batscher Festung (Wasserburg) und Kanalisierung der Mostung durch König Karl I. Die Mostung wird schiffbar von Sombor bist Batsch.Die Reichstage werden nach Batsch gerufen. |
um 1500 |
Die
Türkengefahr (Osmanen) verstärkt sich. Der Ungar
János Hunyadi wird mit der Türkenabwehr
betraut. Batsch wird zur Sammelstätte für das Verteidigungsheer bestimmt.
12000 Soldaten überwintern in Batsch. |
1526 |
Erzbischof
Paul Tomori
von Batsch führt das kleine ungarische Heer gegen die Osmanen an. Bei Mohács
kommt es zur Entscheidungsschlacht, das ungarische Heer wird besiegt. Die
Batscher Festung hält noch ein Monat den Angriffen der Feinde stand. 400.000
Menschen kommen ums Leben. |
1689 |
Ansiedlung
von Franziskaner aus Gradovrh/Tuzla (Bosnien). Sie bauen die Moschee wieder
zur christl. Kirche um und errichten ein Kloster (Noviziat). Die erste Pfarrei
im Kalocsa-Batscher Erzbistum wir gegründet. |
1697 |
Nach 161 Jahren Besetzung durch die Türken schlägt der habsburgische
Heerführer Prinz Eugen
die Türken bei Zenta. |
1690 |
Serben
siedeln sich in Batsch an. |
1679 |
Ludwig
von Baden ernennt Georg Vidakovich zu Obergespan von Batsch. |
1700 |
Vom
Reichstag wird das Wappen von Batsch festgelegt: Hl.Paulus
mit Schwert und Bibel |
1703 |
Ungarische
Rebellen unter dem Führer Rákóczis zerstören sie das Kloster.
Die Franziskaner fliehen nach Vukovar. |
1711-1768 |
Prinz Eugen von Savoyen
besiegt die Osmanen bei Peterwardein, Temesvar und in Belgrad. |
1733 |
Der Komitatssitz wird von Batsch nach Sombor verlegt. Der Bischofssitz wird nach Kalocsa verlegt. Batsch entwickelt sich zum Dorf zurück. Das Kloster verliert an Bedeutung innerhalb der Batschka. |
1726-1778 |
Deutsche werden als erste Ansiedler erwähnt. Wegen der besonderen geschichtlichen Bedeutung wurde Batsch nicht zum Siedlungsgebiet für die Kolonalisierung erklärt. |
1820-1830 |
Verstärkter
Zuzug von Deutschen in Batsch aus den Nachbardörfern (Parabut, Hodschag,
Bukin etc.) führt zu eine positiven Entwicklung der Gemeinde. |
1931 |
Batsch
hat 4671 Einwohner davon sind 2619 Deutsche. |
1944 |
Vertreibung der deutschen Bewohner nach ca. 200 Jahre Siedlungsgeschichte durch Serben
und Kroaten. |
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